
On Air: Music Nonstop

Techno4ever.net: Hi Patrick Bunton, wie bist du zur Musik gekommen und wann hast du angefangen?
Patrick Bunton: Nun, tatsächlich stand auch ich mal staunend vor den DJ-Pulten dieser Welt, schaute den DJs auf die Finger und wollte das auch können. Also besorgte ich mir semi-professionelles Equipment (unter anderem den Plattenspieler meiner Mutter, sorry nochmal Mum!) und fing an zu üben. Irgendwann kam natürlich der Wunsch, vor Publikum aufzulegen. So fing ich an, mit Kollegen Parties zu veranstalten. Bis zum ersten Auftritt in einer "richtigen" Disco dauerte das dann auch ein paar Jahre. In diesen Jahren darf man nie aufgeben und hier entscheidet es sich meiner Meinung nach auch bei den meisten, ob das alles eine Schnapsidee ist, oder "Berufung". Denn wer bei ausbleibendem schnellen Erfolg trotzdem weitermacht, der hat es im Blut!
Techno4ever.net: Wie hast du den Einstieg geschafft?
Patrick Bunton: Wie gesagt, haben wir erstmal unsere eigenen Parties veranstaltet und so unsere eigene "kleine Sub-Szene" gebildet. Irgendwann wurden dann die etablierten DJs darauf aufmerksam und haben uns allesamt zum Summer-Rave eingeladen. Damals noch für das Vorprogramm, aber wir waren stolz wie sonstwas! Damals war von eigenen Platten und Haupt-Zeiten vor Riesen Publikum nur zu träumen.
Techno4ever.net: Wie ist das so vor einem grossem Publikum aufzulegen?
Patrick Bunton: Es ist unglaublich! So viele Menschen zu bewegen und zu begeistern, das ist Lohn für viele Jahre in denen das nicht so war. Manchmal passiert es mir aber auch, dass ich so vertieft in mein Mixing bin, dass ich kaum bemerke, dass da überhaupt noch jemand außer mir ist. Wenn ich das bemerke, nehme ich mir ganz bewusst die Zeit, um einmal richtig in den Raum zu gucken und alles zu realisieren. Denn das sind Momente, die einem für immer im Gedächtnis bleiben. Aber ich sage auch immer: "Man braucht kein großes Publikum für eine große Party!" - 50 Leute feiern manchmal besser als 5000.
Techno4ever.net: Wie ist dein Verhältnis zur Musik? Gibt es Tage, an denen du nichts mit Musik zu tun haben willst?
Patrick Bunton: Klar, Musik ist etwas ganz besonderes. Musik trägt Emotionen, wie keine andere Kunstform der Welt. Da sich aber mein ganzes Leben um Musik dreht, ist es einem schon manchmal irgendwie "zu viel" - so dass ich zu Hause auch schonmal sage: "Heute nur noch Ruhe". Aber sobald ich wieder in einem Club stehe, ist das auch vorbei. (grinst)
Techno4ever.net: Wo liegen deine Stärken bzw. Schwächen, sowohl als DJ als auch als Mensch?
Patrick Bunton: Das ist immer etwas schwierig zu beantworten. Als Mensch ist es wohl, dass ich jeden Menschen so ernst nehme, wie ich selbst genommen werden möchte. Ich persönlich sehe das als Stärke, doch leider wird einem das oftmals als Schwäche ausgelegt. Als DJ vielleicht am ehesten, dass ich Perfektionist bin. Meine Freunde müssen mich manchmal tatsächlich nach einem Set erstmal beruhigen, weil ich wieder irgendwo hinten links einen gesehen habe, der nicht getanzt hat. (lacht)
Techno4ever.net: Welche Clubs bzw. DJs, mit denen du zusammen gearbeitet hast, sind dir in Erinnerung geblieben?
Patrick Bunton: Also an Clubs auf jeden Fall das Fridge in London und der alte Tunnel. Generell sind die Parties in Dänemark immer ein Knaller. Ich bin vier- bis fünfmal im Jahr dort und die Szene ist noch relativ frisch. Das Publikum dort feiert so geil, dass ich dort immer richtig Spaß an meinem Job habe! DJs? (überlegt) Nun, ich habe Respekt vor jedem, der sich richtig Mühe bei der Sache gibt. Wenn mich etwas nervt, dann wenn man dem DJ ansieht daß er lustlos "sein Set runterspielt" und überhaupt nicht auf das Publikum eingeht. Komischerweise geben sich manche DJs immer weniger Mühe, je "grösser" sie werden. Dabei sollte das doch gerade ein Anreiz sein, alles zu geben.
Techno4ever.net: Was waren deine Höhenpunkte im Leben?
Patrick Bunton: Auf jeden Fall, als die "Here I Am" plötzlich durchstartete, nachdem ich sie eigentlich schon abgehakt hatte. Die lag fünf Monate wie Blei in den Regalen, und ich dachte immer: "Das kann doch nicht sein". Viele Leute redeten damals auf mich ein, ich hätte den "Hardstyle Part" weglassen sollen, dann wäre es besser gewesen, etc. Als sie dann doch funktionierte, war ich einfach nur froh und stolz ,dass ich mich nicht verbogen hatte, sondern mit MEINER Version den Erfolg hatte.
Techno4ever.net: Hast du ein Idol oder bewunderst du jemanden besonders?
Patrick Bunton: David Carson.
Techno4ever.net: Was sind die drei Sachen, die du mit auf eine einsame Insel nehmen würdest?
Patrick Bunton: Ich hab mir vor Jahren geschworen, dass es darauf nur eine richtige Antwort geben kann: "Fugenkitt!"
Techno4ever.net: Wie war deine Musik-Note damals in der Schule?
Patrick Bunton: Nachdem ich mich ein halbes Jahr mit meinem Lehrer gestritten hatte, ob "Plattenspieler" eine neue Form von Musikinstrument ist, ist meine Note in Musik eher nicht erwähnenswert. (grinst)
Techno4ever.net: Womit außer Musik verbringst du deine Freizeit?
Patrick Bunton: Skateboarden, Playstation und mit Freunden chillen und alles Wissen über die Serie LOST herauszubekommen! Da bin ich ein wenig süchtig und hänge ständig in den Foren mit den Verschwörungstheorien rum. (lacht)
Techno4ever.net: Was möchtest du deinen Fans mit auf den Weg geben?
Patrick Bunton: Vielen Dank, dass ihr Qualität erkennt und schätzt! Ohne euren Support wäre das alles nichts wert!
Techno4ever.net: Was sind deine Pläne und was wünscht du dir für die Zukunft?
Patrick Bunton: Ich habe gerade das Mixen der TUNNEL DJ NETWORX übernommen und hoffe natürlich, dass das erfolgreich weitergehen wird. Ansonsten sind neue Singles und Projekte in der Pipeline, freut euch auf´s Ausrasten!
Techno4ever.net: Kennst du Techno4ever überhaupt?
Patrick Bunton: Logisch!
Techno4ever.net: Nun noch deine Website:
Patrick Bunton: patrick-bunton.com
myspace.com/patrickbunton
und meine Videos gibt es auf youtube.de/theBunton.
Techno4ever.net: Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Patrick Bunton: Ich danke euch auch und bis zum nächsten Mal! Euch auch viel Erfolg für die Zukunft.
Das Interview führte T4E|Lady Bluelight.
